Kaninchen Burnout

Wenn ich könnte, wie ich wollte, hätte ich gerne ein anderes Haus. Nicht nur um die Pension zu vergrößern sondern auch um eine Hospitzstation für E.c. Kaninchen und Krebs Kaninchen zu errichten.

Gerade die Sternengucker liegen mir doch so am Herzen. 

Die Kaninchen, die gehandicapt durch einen Parasiten im Gehirn doch soviel Pflege und Aufmerksamkeit brauchen. 

Die Symptome sind vielfältig. So hat unser Mupfel über Monate hinweg immer nur die Wand angeschaut. Egal wo er saß, immer Richtung Wand gestarrt. Später kam eine Trübung der Augen hinzu und erst dann wurde klar, ihn hat E.c. erwischt.



Peppy und Mupfel

Bei Balu dagegen, war es absolut eindeutig. Kopf schief, Nystagamus, nicht mehr stehen können, Matsche-Auge, in der anfänglichen Therapiezeit immer noch ständiger Drehwurm........

Und zur Zeit ist unsere Lina mit dabei. Einen Tag nach einer Tränen-Nasenkanal-Spülung, war der Kopf schief. Sofort Antiparasitikum, Vitamin B, zwei Präparate gegen den Schwindel und die erforderlichen Heilpflanzen bzw. Kräuter dazu.

Ich kann mir vorstellen, dass das Gehirn sich der Kopfschiefstellung irgendwie anpasst. Trotzdem muss es doch ein Gefühl sein, als würde man ständig mit mindestens 2 Promille durch die Gegend rennen und würde immer den Halt verlieren.

Viele Kaninchen tragen den Erreger in sich und es kommt nie zum Ausbruch. Sensiblere Kaninchen, wie unsere Lina, reagieren direkt. Der Erreger wird über den Urin ausgeschieden und Ja, ist somit übertragbar. Dessen bin ich mir absolut bewusst!

Balu, der schon ein Extremfall war, musste in einem gepolsterten Käfig untergebracht werden um Verletzungen durch sein ständiges Umfallen zu vermeiden. Bei Lina ist es zum Glück nicht so. Außer ihrem süßen leicht schiefen Blick, geht es ihr sehr gut. Immer als erste am Napf, sie springt auch auf leichte Erhöhungen drauf und wieder runter und ist voll in ihrer Familie mit dabei.


Rennsemmel Balu

Ronja weicht ihr nicht von der Seite und liegt sehr viel dicht neben ihr. Und da ist es wieder toll zu sehen, wie sie sich umeinander kümmern.

Einen Sternengucker aus der Gruppe zu entfernen, käme niemals in Frage. Dies wäre wieder Stress für das Tier und Stress ist Gift. Dem Tier den Halt der vertrauten Gruppe nehmen? Nein!

Klar ist der Hygieneaufwand relativ hoch. Gerade wenn das Zimmer mit Teppichen ausgelegt ist. Da sind wir im Moment mit 6 Waschmaschinen  wöchentlich gut mit dabei. Über das desinfizieren und das tägliche Reinigen der Näpfe, brauch ich wohl (und hoffentlich) nichts zu erklären. Klokisten und Boden fallen ebenso jeden Samstag der Reinigung mit RhodaSept zum Opfer. 

Ob das reicht? Eine Garantie?         -       Eine Garantie gibt es für GARNIX im Leben!

E.c - Encephalitozoon cuniculi die "Volkskrankheit" der Kaninchen. Wie beim Menschen Burnout, wenn der Stress die Welt zum drehen bringt.



meine süße Lina

Betroffene Kaninchen sind so wundervolle Tiere! Wir jammern wegen einem Schnupfen. Aber diese Tiere jammern nicht, sie kämpfen und arrangieren sich. 

Die Lebenserwartung der Sternengucker ist leider sehr oft nur begrenzt. Der Erreger greift auch Leber und Nieren an. Jedoch lohnt sich jeder Tag zusammen mit diesen kleinen Nasen und es lohnt sich, sie zu unterstützen und zu begleiten.

Oft ein Kampf oder sogar ein wahrer Krieg verbunden mit konsequenter Medikamentengabe und der Kontrolle, dass diese Tiere ja genügend fressen und trinken. Und viele Halter geben auch zu schnell leider auf.

Man braucht sehr oft sehr viel GEDULD!

Es ist schon sehr bedrückend, ein Tier während eines E.c.-Schubs zu beobachten. Aber, Augen zu und gemeinsam durch! Nur wer aufgibt hat verloren!


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