In Teufels Küche

Als erstes möchten wir euch allen ein frohes neues Jahr wünschen! Wir wünschen euch viel Glück, Erfolg und vor allem Gesundheit -auch für eure Tiere- für das neue Jahr 2022! 

Zugegeben, ich bin verdammt froh, dass sich Herr Weihnachten und Frau Silvester verabschiedet haben und sich wieder Normalität verbreitet. OK, bis auf unser gemeinsames virenlastiges Problem :-(

Die nicht verkauften Schoko-Nikoläuse werden nun die Gestalt der Schoko-Osterhasen annehmen und die „Deluxe“-Lebensmittel in den Discountern werden wieder ihre ursprünglichen Namen erhalten und 3 Euro weniger kosten.

Bei uns ist es recht still. Ich poste so gut wie nichts auf Instagram oder Facebook und bin so voll in meinen Gedanken versunken, in welche Richtung ich dieses Jahr hoppeln will. An ein paar Online- Seminaren habe ich teilgenommen und ein paar stehen noch aus, die mich interessieren. Es gäbe die Möglichkeit, eine Ausbildung zum Fachberater/in für kleine Heimtiere zu machen…….soll ich….oder soll ich nicht? Unser Goldesel, der oben im Hühnerstall wohnt, ist ja immer noch auf Betriebsausflug…….war er eigentlich schon immer. Schauen wir mal…..



Was sich bei dem Titel „In Teufels Küche“ eher nach einer Küchenschlacht mit Gordon Ramsey anhört, war jedoch bei uns eine ganz andere Schlacht. Und ich kann euch sagen, der Teufel hat Schlappohren!

Da Ida ja endlich wieder genesen und fit war, sollte dann auch Elly wieder zu den zwei Männern und Klein-Ida stoßen. Der Gedanke bereitete mir echt mehr als Bauchweh. Ich könnte es nicht ertragen, wenn Ida wieder Schaden nehmen würde, auch wenn wir nicht wissen was die „Ursache“ bzw. der „Übeltäter“ ihrer Nachhandlähmung war. 
Samstagvormittags dann wieder unsere übliche Hau-Ruck-Aktion: Kaninchenzimmer gründlich reinigen, Gefahrenstellen (Häuschen mit spitzen Ecken) verbannen, Kartons vorbereiten und verteilen, alles voll leckerer Petersilie streuen und dann Elly wieder zu Ida und den zwei Schaukelstühlen.
Sobald Elly dann auch nur sich auf zwei Meter Ida nährte, war ich schon Gewehr bei Fuß. Ich weiß echt nicht, wer jetzt mehr Angst vor Elly hatte? Ich oder Ida? Aber Ida war auch sehr vorsichtig. Es gab ausreichend Platz und Versteckmöglichkeiten. Die kleine Maus war auch zum Glück so flott unterwegs, dass die „schwere“ Elly es doch nicht so einfach hatte auch nur mal kurz an Ida zu schnuffeln.
Ich musste mich immer zurücknehmen und mir sagen: lass sie machen, lass sie machen, lass sie machen………
Nach drei Tagen war das Gröbste überstanden und die dreieinhalb Riesen waren wieder eine Familie. Ich hab es mir schlimmer vorgestellt als es dann letztendlich war.
Die Zwerge waren allerdings immer noch separat in einem Gehege untergebracht und eigentlich sollten doch alle wieder wie früher zusammen sein.
Aber eines nach dem anderen………
Und ganz ehrlich, ich traute Emma noch weniger als ich Elly traute, und meine Nerven brauchen jetzt erst einmal Erholung, bevor wir den nächsten Schritt angehen und die Zwerge wieder zu den Riesen setzen.



Bei den dreieinhalb Riesen war wieder alles beim Alten. Ida kuschelte mit ihrer großen Schwester Elly und die zwei Schaukelstühle waren ein Kopf und ein A……….
Kasimir war recht verliebt in Ida und hielt sich auch viel in ihrer Nähe auf. Quasi wie ein großer Beschützer.
Welcher Tag es genau war, weiß ich schon gar nicht mehr. Ich stand in der Küche und beobachtete die beiden Schaukelstühle wie sie nebeneinander lagen und Calimero die Ohren von Kasimir abschlabberte. Die Welt war soweit in Ordnung und ich ging nach oben um einen der wenigen freien Nachmittage zu genießen.
Ein Knall, ein Rumms, ein Schrei, ein Tumult eine Etage unter mir. Ist jetzt die Lampe von der Decke gefallen? Schuhlos bin ich die Treppe runter gesprintet um zu schauen, was denn da jetzt los war.

In einer Ecke sitzt ein schwer atmender und zerzauster Kasimir. Überall liegt schwarzes Fell und ein wie im Blutrausch tanzender Teufel mit Schlappohren versucht abwechselnd mich und Kasimir anzugreifen. Was ist das jetzt hier für ein Sch……..?
Puschel hoch, Ohren angelegt (ok, ist beim Schlappi nicht möglich, wäre aber normal so) und immer wieder wie eine wilde Bestie auf den armen Hasi-Kasi und gegen mich. Hin und her, her und hin.
Heiko kommt zu dem „Naturschauspiel“ dazu und wir wissen uns nicht anders mehr zu helfen, als Cali zu schnappen um ihn zu den Zwergen zu setzen. Sehr zur Freude von Kai. Scheiß Idee!

Den wilden Calimero wieder aus dem Zwergengehege raus und erst einmal zur Beruhigung in die Küche verfrachtet. Allerdings beeindruckt dies Cali recht wenig. Er stürmt direkt an uns vorbei ins Kaninchenzimmer und fällt den immer noch verdutzten Kasimir an. Ich nehme den Wischmob und versuche damit den Teufel mit den Schlappohren von Kasimir fernzuhalten. Zwischenzeitlich geht Heiko die Kleinkinder-Schutztür holen und bringt diese wieder am Türrahmen des Kaninchenzimmers an.

Und jetzt? Jetzt sitzen zwei Zwerge in ihrem Zwergengehege, zweieinhalb Riesen verdutzt und verstört im Kaninchenzimmer und ein sich immer noch im „Blutrausch“ befindender Calimero unter dem Küchentisch.
Sensationelle Sch…………….

Wir alle sollten uns jetzt erst einmal beruhigen und dann werden wir uns mal (wie immer ) eine Lösung überlegen. Calimero bekommt jetzt mal noch ne Klokiste und Näpfe in die Küche gestellt damit er mal ein paar Tage sich dort beruhigen und runterfahren kann.

Schon am nächsten Tag sitzt der Schlappi eingeschüchtert unter dem Küchentisch. Die zweieinhalb Riesen genießen das Beisammensein und die Ruhe…………ach ja, die Zwerge sind auch noch da.





Unglaublich und unerträglich. Alle sechs Tiere waren immer zusammen. OK, wenn Kai nur mit dem Ohr gezuckt hat, war Calimero schnell unter dem Küchentisch. Jedoch haben sie mit beiden Küchen und ihrem Kaninchenzimmer doch 45 qm zur Verfügung um sich aus den Pfoten zu gehen. 

Wiedervergesellschaftung aller Tiere gerade an den Feiertagen ist so ungefähr das Übelste was man sich vornehmen kann. Man sollte sich dieses Vorhaben sehr, sehr, sehr gut überlegen! 
TA in Urlaub,  TK überfüllt und überteuert sowieso……….also alles gründlich überdenken!

Calimero wollte dann auch schon einen Tag später wieder unbedingt ins Kaninchenzimmer ziehen. Er scharrte unentwegt an der Kindersicherheitstür und türmte Unmengen von Köttel vor der Zimmertür auf. Ida schien sich mit ihm durch die Gittertür zu unterhalten, denn sie war immer da wenn Cali auch auf der anderen Seite der Sicherheitstür saß.

Gut, was soll ich jetzt sagen? Ich kann nie eine VG so zeitlich planen. Das geschieht bei mir ganz spontan aus der Situation und dem Bauchgefühl heraus. Selbst Heiko weiß 5 Sekunden bevor ich loslege auch noch nicht, dass er gleich das gesamte Gehegeinventar in den Keller schleppen muss, neue Kartons präparieren muss, Unmengen an Teppichen auswechseln und waschen darf und jetzt hier  und gleich der große Rundumschlag beginnt.

Regieanweisung hab nur ich im Kopf. Also Zwergengehege weg, Sichheitstür weg, alles an Einrichtung wechseln, überall Futter und Leckerlis verteilen und zwischendrin: alle Kaninchen!

Da wird alles neue begutachtet und markiert, die frische mega Klokiste inspiziert, das zahlreiche Futter gemampft und die Leckerlis inhaliert. Keiner scheint zu merken, das es keine Gitter und Sicherheitstür mehr gibt. Ihr Podest ist mit frischen Fleecedecken ausstaffiert und lädt zum kuscheln ein.

Dann treffen die beiden Schaukelstühle aufeinander. Calimero scheint den Teufel noch nicht ganz abgelegt zu haben und fällt über Kasimir her.
Hasi-Kasi lässt sich aber nicht mehr die Petersilie von der Möhre nehmen und dreht nach kurzem Gejage dann mal den Spieß um.

Er macht Calimero unmissverständlich klar, dass hier keiner das Sagen hat außer Hasi-Kasi und die Mama! 
Calimero scheint beeindruckt. Es fliegt etwas Fell und ein Schlappohr von Calimero wird in Mitleidenschaft gezogen. Aber Kasimir kann sich durchsetzen und die beiden Schaukelstühle scheinen die Streitigkeit geklärt zu haben.

In den nächsten Tagen pendelt Calimero zwischen Küche und Kaninchenzimmer hin und her. Hält immer einen gewissen Sicherheitsabstand zu Kasimir. Weiter als bis höchstens zur Mitte des Kaninchenzimmers traut er sich noch nicht.

Die Zwerge verhalten sich vorbildlich als wären sie froh, endlich wieder bei den Riesen zu sein. Sogar Emma scheint kein Interesse dran zu haben, Ida zu ärgern.

Und dann………und jetzt………Friede, Freude, Möhrentorte!

Der Sturm hat sich gänzlich gelegt. Alle Tiere wieder zusammen. Keine Gitter mehr. Und die dreieinhalb Riesen wieder vereint (Ida ist so klein, sie zählt nur 0,5)



                                                              Alle wieder abgekühlt und beruhigt





                                                            Klein Ida meine Herzensbrecherin



                                                        Naja, doof, …….Schlappohren halt


                                                        Ida und Emma durch die Kamera „gestalkt“

So, und was will die „Kaninchenfrau“ (mein Name beim saarländischen Rundfunk und ein äußerst genialer Buchtitel) uns jetzt damit sagen????

Kaninchen sind nicht einfach
Kaninchen sind unberechenbar
Kaninchen fahren ihren eigenen Film
Kaninchen müssen auch von Zeit zu Zeit ihre Rangordnung wieder klären
Kaninchen kosten Geld
Kaninchen kosten Nerven
Kaninchen kosten Zeit
Kaninchen brauchen viel Platz
Kaninchen bereiten viel Arbeit
Kaninchen brauchen gesundes Futter
Kaninchen müssen geimpft werden 
Kaninchen brauchen ihre Sozialpartner
Kaninchen sind oft eigensinnig
Kaninchen bereiten Kummer
Kaninchen sind einzigartig

                                                Kaninchen muss man einfach lieb haben!

Neues Jahr, neues Glück und wahrscheinlich mit vielen neuen Abenteuern mit unseren Langohren!
Es liegt viel Arbeit vor uns……..dann hoppeln wir mal los!

Bleibt alle gesund!
Passt gut auf euch und eure Tiere auf!
Sylvia

P.S. Nach einem Blog-Beitrag schreibt ihr mir immer per WhatsApp und Messanger so tolle Nachrichten……….das könnt ihr auch über die Kommentarfunktion auf der Blogseite direkt ;-)












Kommentare

  1. Ach wie schön, trotz aller Dramatik,von der ich durchaus jede Sekunde nachfühlen kann,als wäre es bei mir passiert, muss ich bei dem kurzweilig geschrieben Text leicht schmunzeln . Mit dem Wissen um den positiven Ausgang natürlich. Irgendwie vereinen uns Kaninchenbesitzer doch alle dieselben Probleme 😅. Und Gesprächsstoff geht nie aus.

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    1. Sie lehren uns Geduld, sie lehren uns Ruhe. Sie können uns aber auch vor harte Herausforderungen stellen. Und es gibt nie diese eine 100%ige Lösung...... man muss sich ihnen immer anpassen und dann einen Weg wählen, der dann hoffentlich auch der Richtige ist.

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  2. Das hast du wieder wie immer so schön anschaulich geschrieben. Darin finden wir uns glaube ich alle wieder. Und Danke für das schmunzeln das einem dein Blog immer wieder ins Gesicht zaubert. Schreib bitte noch ein großes Buch über diese schönen Geschichten, die wir zwar von unseren Hopplern kennen, aber sie von dir soooo schön erzählt werden und wir alle wissen damit, wir sind nicht alleine so Kaninchenbekloppt ha ha ha.

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    1. Einen Titel für ein neues Buch hätte ich ja schon ;-) Das neue Jahr hat ja erst angefangen.....mal schauen, ob sich ein paar Seiten füllen lassen :-) Doch im Moment bin ich einfach froh, dass sich alle Hauptdarsteller wieder lieb haben :-))

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